Wie das Planetarium nach Luzern kam
Trouvaillen aus den Luzerner Museen, Verkehrshaus der Schweiz
04.11.2020
Am 1. Juli 1969 wurden die ersten neugierigen Gäste im kreisrunden Saal begrüsst. Gemeinsam mit Verkehrshaus-Gründungsdirektor Alfred Waldis eröffnete der US-Astronaut John Glenn das Planetarium mittels Livekommentar via den Nachrichtensatelliten «Early Bird» aus New York. Glenn war der erste Amerikaner, der die Erde in einem Raumschiff umkreist hatte und war so der perfekte Botschafter für das erste Schweizer Planetarium, aber auch für ein bevorstehendes Weltereignis: die Landung des ersten Menschen auf dem Mond. Nur zwanzig Tage nach der Eröffnung des Planetariums betrat Neil Armstrong die Oberfläche des Erdtrabanten. Die riesige Begeisterung rund um das Space Race zwischen der Sowjetunion und den Vereinigten Staaten verhalf dem Planetarium zu einem langanhaltenden Popularitätsschub. Die Sternenprojektionen wurden zu einem Anziehungspunkt für Jung und Alt. Durch die guten Kontakte von Alfred Waldis zur Raumfahrtszene waren später viele weitere Astro- und Kosmonauten im Planetarium zu Gast. Darunter die Amerikaner Neil Armstrong und Charlie Duke, der Russe Vitali Sevastianov, der Schweizer Claude Nicollier oder Wernher von Braun, der Planungsdirektor der Nasa. Nicht nur seine hochkarätigen Besucher, sondern auch die technische Anlage machten das Planetarium schnell zu einem Ort, der mindestens einmal im Leben eines Schweizers besucht werden muss. Dank der riesigen Projektionsfläche von 510 Quadratmetern und einem 2,5 Tonnen schweren Sternenprojektor der Firma Carl Zeiss konnten bereits Ende der Sechzigerjahre tausende Sterne an den künstlichen Himmel projiziert werden. Ende 2013 wurde der in die Jahre gekommene mechanische Projektor durch eine moderne, digitale Vollkuppelprojektion ersetzt. Das Sternentheater wurde zum Weltraumsimulator. Zehn Hochleistungscomputer ermöglichen seither – dank nahtlosen, 500 Quadratmeter grossen Bildern aus fünf Projektoren – virtuelle Flüge zu Planeten, Monden und sogar über die Milchstrasse hinaus. Weder Zeitpunkt noch Ort der Himmelsbeobachtung setzen dem Planetarium Grenzen.
Nando Schoch, Verkehrshaus der Schweiz
Wie das Planetarium nach Luzern kam:
Das Planetarium gehört zweifelsohne zu den herausragenden Attraktionen im Luzerner Verkehrshaus – und das seit über 50 Jahren, 1969
Bon für einen Eintritt im damaligen «Planetarium Longines» von 1969. Bild: Dokumentationszentrum, Verkehrshaus der Schweiz