Postkartengrüsse aus Davos
Trouvaillen aus den Luzerner Museen, Verkehrshaus der Schweiz
05.10.2022
Der Tourismus ist in der Schweiz ein bedeutender Wirtschaftszweig. Destinationen wie Luzern, Zermatt oder Davos haben weltweite Bekanntheit erlangt.
Zu Beginn lockten vor allem die idealisierte Alpenwelt sowie der Wettlauf auf die als unbezwingbar geltenden Berggipfel die europäische Oberschicht in die Schweiz. Ab den 1860er-Jahren entwickelte sich die Infrastruktur stark weiter. Das wachsende Eisen- und Bergbahnnetz erschloss prächtige Orte, an denen prunkvolle Hotels entstanden. Aber auch das Kur- und Sportangebot vergrösserte sich laufend. Diese erste touristische Blütezeit endete jedoch abrupt mit dem 1. Weltkrieg 1914. Auch Davos wandelte sich parallel zur schweizerischen Entwicklung vom Bauerndorf zum mondänen Höhenkurort. Europäische Lungenkranke residierten in den luxuriösen Sanatorien. Mit der 1899 eröffneten Schatzalp-Standseilbahn begann die systematische Erschliessung der Bergwelt rund um Davos. Der Ort wurde zu einem ganzjährig besuchten Kur-, Sport- und Ferienzentrum. Die Gäste wollten die Schönheit des Ferienorts mit ihren Bekannten teilen, gleichzeitig wollten die Destinationen Werbung machen. Deshalb entstanden ab 1865 diverse Vorschläge für Bildkarten aus steifem Papier, die zu einem einheitlichen Tarif international verschickt werden konnten. Die Umsetzung scheiterte vorerst an Einzelinteressen. Mit der Gründung des Weltpostvereins UPU 1875 wurde die Idee der «Postkarte» jedoch Realität. Bis zur Jahrtausendwende versandten Touristen Millionen von farbigen Karten, die nebenbei zu beliebten Sammlerobjekten avancierten.
Lorenz von Felten
Postkartengrüsse aus Davos, 1903
Eine umfangreiche Ansichtskartensammlung sowie Literatur zum Thema sind im Dokumentationszentrum vorhanden.