Eine Palletten-Geschichte
Trouvaillen aus den Luzerner Museen, Verkehrshaus der Schweiz
01.07.2020
Mit einem Artikel über die Bedeutung der Standardpalette lancierten die SBB im Februar 1951 die Diskussion über die Standardisierung und Technisierung des Warenflusses. Dies geschah nicht ganz freiwillig: In den 1950er Jahren intensivierte sich europaweit der Wettbewerb zwischen Schiene und Strasse. Die Bahnen brauchten dringend ein «Kampfmittel», um konkurrenzfähig zu bleiben. Im Auftrag des «Bureau international des containers» organisierte im April 1951 der «Verein Verkehrshaus der Schweiz» in Zürich die Internationale Container-Ausstellung für den Erfahrungsaustausch. Sie bot einen Überblick über den «gegenwärtigen Stand des Behälter-, Kübel- und Kistenverkehrs», wie später im SBB-Nachrichtenblatt zu lesen war. Inspiriert von der Ausstellung führten die SBB bereits im Sommer 1951 in ihren Güterhallen von Bern, Luzern und Zürich Versuche mit der Palette durch. Um den standardisierten Warentransport durchzusetzen, rührten die SBB kräftig die Werbetrommel. Die Anstrengungen der SBB waren erfolgreich: 1953 zirkulierten 16000 Paletten in der Schweiz; 1962 waren es bereits eine Million! Im Rahmen der Schwerpunktausstellung «Logistik erleben!» erwartet die Besucher ein aus 1832 Holzpaletten gefertigter Hafen.
Text: Nando Schoch, Verkehrshaus der Schweiz
Eine Palletten-Geschichte, 2020
Die genormte Transportpalette hat die Masse 1200 mm × 800 mm × 144 mm, ist ca. 22 Kilogramm schwer und besteht aus exakt elf Brettern, neun Klötzen und 78 Nägeln.