Das Gotthardbahnmodell
Trouvaillen aus den Luzerner Museen, Verkehrshaus der Schweiz
29.04.2020
Eine Modellbahnanlage im Grossformat die Kinderherzen höherschlagen lässt; dies bietet das Verkehrshaus mit dem Gotthardbahn-Modell, das letztes Jahr seinen 60. Geburtstag feierte. Es zeigt eindrücklich, mit Kehrtunnels Höhenunterschied auf der Gotthardstrecke überwunden werden.
Es war im Frühjahr 1957 als die SBB die Eisenbahn- und Modellbahnfreunde Luzern (EMBL) anfragten, ob sie fürs Verkehrshaus der Schweiz eine Anlage bauen könnten. Dass dieses Projekt eines der Hauptanziehungspunkte des Verkehrshauses sein werde, ahnte damals noch niemand. Die EMBL-Mitglieder erstellten die Anlage in über 30000 Stunden Fronarbeit. Zur Eröffnung des Museums im Juli 1959 wurde sie in Betrieb genommen.
Die imposante Zugfahrt beginnt ab dem Bahnhof Erstfeld Richtung Amsteg über die Kerstelenbachbrücke, der grössten Brücke der Gotthardlinie, und die Intschireussbrücke. Danach folgen vor und nach Wassen die drei Kehrtunnels Pfaffensprung, Wattinger und Leggistein bis zum Naxberg, wo der Zug im Tunnel verschwindet und im Innern des Bergmassivs talwärts zurück nach Erstfeld fährt.
Zu den Prunkstücken der Anlage gehören die 12 doppelspurigen Brücken. Über diese fahren die historischen und modernen Personen- und Güterzüge im Stundentakt die Nordrampe hinauf und hinunter. Jede Lokomotive absolviert 10 Kilometer pro Woche. Rund um die Anlage kann auf drei Bildschirmen die Fahrt aus der Sicht des Lokführers beobachtet werden. Eine im Führerstand eingebaute Mini-Kamera erlaubt diese ungewöhnliche Perspektive.
Foto und Text: Verkehrshaus der Schweiz
Eisenbahn- und Modellbahnfreunde Luzern:
Das Gotthardbahnmodell, 1959
Demonstrationsmodell der Gotthard-Nordrampe, Massstab 1:87. Erbauer: Verkehrshaus der Schweiz, Eisenbahn- und Modellbaufreunde Luzern EMBL, Integra Signum (Stellwerk)