Landhaus Tribschen mit Ökonomiegebäude
12.05.2021
Die aktuelle Sonderausstellung «Prachtgemäuer» im Richard Wagner Museum widmet sich den Wohnstätten Wagners aus architektonischer Sicht. Das Landhaus Tribschen ist Teil der Ausstellung und lässt die Besuchenden gleichzeitig Wagners Räume vor Ort erleben. Spannend sind die historischen Aufnahmen und ihre Geschichten dazu.
Nachdem Richard Wagner mit seiner Familie 1872 von Luzern nach Bayreuth aufbricht, fällt das Landhaus Tribschen in einen Dornröschenschlaf. Es vergehen fast 60 Jahre bis die Stadt Luzern 1930 den Antrag stellt, das Landgut mit Haus und Nebengebäuden von der Familie Am Rhyn zu erwerben. So wird die Idee eines Richard Wagner Museums konkreter. Zur Eröffnung des Museums im Jahr 1933 wird die Fassade des Hauses renoviert und ein Balkon im ersten Obergeschoss entfernt. Der Anbau aus dem 19. Jahrhundert wird abgerissen.
Dieser diente zu Wagners Zeit als Ökonomiegebäude, in dem sich unter anderem die Küche befand. Auf spezifischen Wunsch von Wagner wurde sie dahin verlegt, um seine empfindliche Nase vor den Gerüchen aus der Küche zu schonen. Interessanterweise liess Wagner sein Schlafzimmer gerade dort einrichten, wo ehemals die Küche war. Auch die restlichen Räumlichkeiten veränderte er weiter bis alles nach seinen Wünschen eingerichtet war.
Zur Eröffnung des Museums 1933 präsentiert sich das Landhaus dann alleinstehend ohne Ökonomiegebäude. Die Museumseinrichtung dieser Zeit bleibt bis 1983 relativ unverändert. 1983, pünktlich zum 100. Todestag Wagners, wird die Sanierung des Landhauses in Angriff genommen, die Räumlichkeiten werden aufgefrischt und die Exponate neu präsentiert.
Das ist noch nicht ganz 40 Jahre her. Auch wenn die Zeit in der Tribschner Idylle etwas langsamer tickt, ist eine erneute Auffrischung der Ausstellungsräume an der Zeit. Die Vorbereitungen laufen.
Richard Wagner Museum
Landhaus Tribschen mit Ökonomiegebäude, Fotografie A. Bringolf sen. & jun., Architekten SIA, Luzern, 18.8.1930.