Elf Zirkon-Kristalle

Trouvaillen aus den Luzerner Museen, Gletschergarten

13.07.2022

Zirkone sind Edelsteine, wunderschön in Farbe, Brillianz und Form, und im Sandstein des Gletschergartens gibt es sie zuhauf. Leider sind sie winzig klein, und nur mit speziellen Separationsmethoden werden sie überhaupt gefunden. Eben echte Trouvaillen! Wäre dies anders, dann wäre der Gletschergarten wohl eine Mine und kein Museum. Um die Winzlinge im Sandstein zu finden, braucht es also spezielle Apparaturen und ein besonderes Geschick. Doch die Mühe lohnt sich. Denn Zirkone überstehen fast alles, was ihnen die Erdgeschichte zumutet: Kälte, Hitze, Stürme und Erosion. Und so ist es kein Zufall, dass Zirkone sehr hohe Alter erreichen. Diejenigen im Gletschergarten sind zumeist um 300 Mio. Jahre alt. Das passt zeitlich gut mit der Entstehung des Gotthardgebirges zusammen. Seit wenigen Tagen (!) gibt es im Gletschergarten auch Zirkone im Grossformat: Es sind 11 künstliche Kristalle so gross wie ein Handball und mit einem QR-Code. Sie weisen den Weg auf einer digitalen «Bucket List Tour» durch den rundum erneuerten Gletschergarten. Dazu wird das eigene Handy benötigt. Der Audio-Guide ist in Deutsch, Englisch und Französisch verfügbar. Für die Tour braucht man etwa 1 Stunde. Kein Vergleich also mit dem Alter der Zirkone. Der älteste im Gletschergarten wurde übrigens mit 3 Milliarden Jahren datiert.

Autor: Andreas Burri, Gletschergarten

Elf Zirkon-Kristalle, Micha Aregger, 2022
Elf Zirkon-Kristalle weisen den Weg auf der Audio-Guide-Tour durch den erneuerten Gletschergarten